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Russisches Museum, Michailowski-Palast (Sankt Petersburg)

Sankt Petersburg, ul. Inschenernaja, 4, Tel.: +7 812 595-42-48, +7 812 314-83-68, +7 812 314-34-48, Metro: Gostinyj Dwor, Newski Prospekt.

http://www.rusmuseum.ru

Die Geschichte des Michailowski-Palasts geht auf die Geburt des Großfürsten Michael zurück. 1798 befiel Kaiser Paul I., jährlich einige hunderttausend Rubel zu reservieren, um später für seinen jüngeren Sohn einen Palast erbauen zu lassen, der mit seinem Prunk und Komfort dem Status und Geschmack der kaiserlichen Familie gerecht werden könnte.

Der erlauchte Vater durfte jedoch die Verwirklichung seiner Vorhaben nicht mehr erleben: 3 Jahre später fanden sein Leben und seine Herrschaft ihr tragisches und unzeitiges Ende in einem Staatsstreich. Aber der Willen des Kaisers wurde ordentlich erfüllt und Gelder wurden regelmäßig zugewiesen. Als der Großfürst Michael Pawlowitsch 21 Jahre alt wurde und die gesammelte Summe 9 Millionen erreichte, begann die Errichtung des Palasts.

Am 17. April 1819 legte Kaiser Alexander I., der ältere Bruder von Michael Pawlowitsch, eine steinerne Kiste mit Silbermünzen als Grundstein für das Fundament ein und errichtete eine silberne Ehrentafel mit der Aufschrift.

Der Architekt, der das Projekt entwarf und den Palastbau leitete, war Carlo di Giovanni (Karl Iwanowitsch) Rossi (1775 – 1849), genialer Baukünstler, der die Bebauung des Petersburger Stadtzentrums in dem zweiten und dritten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts mit den kolossalen Architekturensembles im Stil des Empire vollendet hatte. Eben diese Ensembles setzen nun architektonische Maßstäbe und geben der Stadt den Ton an, da sie mit der Breite der flachen Landschaft, mit dem gemessenen Gand der fließenden Newa und den langen, über der nördlichen Hauptstadt niedrig hängenden Wolkenbänken im perfekten Einklang stehen.

Als wahre Perle unter allen Kreationen des großen Rossi gilt der Baukomplex, der den Michailowski-Palast zum Mittelpunkt hat. Dem Architekten gelang es hier, das Palastgebäude mit der landschaftlichen und architektonischen Umgebung äußerst harmonisch zusammenzufügen. Ein gründlicher Umbau des großen Geländes, das bisher mit den an das Michael-Schloss Pauls I. anliegenden hölzernen Orangerien des Dritten Sommergartens nur teilweise bebaut war, ermöglichte Rossi, den Platz vor dem Michailowski-Palast und die wichtigste Verkehrsstraße der Stadt, den Newski Prospekt über die Michailowskaja-Straße zu verbinden. Dadurch eröffnete sich ein imposanter Blick auf die Hauptfassade des Palastes und ihren eleganten Portikus mit acht schlanken korinthischen Säulen.

Nicht weniger schön ist die jedoch nicht so bekannte gegenüber liegende Fassade, die zum Michailowski-Garten geht. Es reimen sich hervorragend die feierliche Pracht des Palastes und die Intimität der Gartenanlage, das harmonische Zueinanderpassen aller Elemente und die prunkvolle, etwas schwerfällige Monumentalität, die an den Einfluss des Lehrers von Rossi, des Baukünstlers V. Brenna mit seinem für Paul I. gebauten Michael-Schloss (Ingenieurschloss) erinnert.

„Dieser Palast ist zweifellos ein Triumph der modernen Architektur“, schrieb der englische Wissenschaftler Grenville, der 1826 Russland besucht hatte, „Er übertrifft nicht nur alles in Palais des Tuileries und anderen königlichen Palästen des Kontinents Gesehene, sondern ist auch unbestritten einzig in seiner Art.“

An der Ausstattung des Michailowski-Palasts mit Skulpturen, Gemälden, Stucks, Schnitzereien und anderen Verzierungen arbeiteten die hervorragenden Bildhauer W. Demut-Malinowskij und S. Pimenow, Maler P. und G. B. Scotti, A. Wigi, B. Medici, F. Brjullow, Stuckmeister N. und S. Sajegins, Schnitzer W. Zacharow und W. Bobkow, berühmte Meister Tarassows (Schnitzer, Parketteure, Tischler) und viele andere bekannte Kunstgewerbemeister.

C. Rossi hatte praktisch jedes einzelne Detail durchdacht und skizziert: von einem Gusseisen-Gittertor mit den von ihm so beliebten Abbildungen der Militärsymbole bis zu der ganzen Parkanlage, von einem komplexen städtebaulichen Konzept bis zu dem Muster des Mosaikparketts in den Räumen des Palasts.

Die Außengestaltung des Hauptgebäudes und des westlichen Seitenflügels ist nahezu unverändert bis heute erhalten geblieben. Unter aller Innenräumen lassen jedoch nur zwei die Begabung des Baukünstlers und seinen ursprünglichen Entwurf in vollem Maße erkennen — das Hauptvestibül und der Weiße Saal. Die beiden Räume sind echte Meisterwerke der klassischen Einrichtungskunst.

Wunderschön ist das Hauptvestibül mit der sich in zwei Treppenaufgänge teilenden Galatreppe, die zur Galerie der oberen Etage mit ihren18 monumentalen korinthischen Säulen führt.

Vollkommenheit der Gestaltung und wunderbares Zueinanderpassen aller Details kennzeichnen den Weißen Saal, der sich im Zentrum der Enfilade im Obergeschoss befindet und ein einzigartiges Hofinterieur Petersburgs aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts darstellt. Ungeachtet dessen, dass Vieles beim Umbau des Gebäudes zu einem Museum verloren gegangen ist, sind hier die nach den Zeichnungen Rossis gefertigten Skulpturen, Gemäldeausstattung und echte Möbelstücke sowie Gewerbekunstwerke erhalten. Die vollkommene künstlerische Gestaltung des Weißen Saals wurde von den Zeitgenossen so hoch eingeschätzt, dass es beschlossen wurde, sein Modell dem englischen König Georg IV als Geschenk zu überreichen.

„Für die Fertigung des Modells von dem großen weißen Salon <...> und die Sendung dieses an dem englischen König“, lautete die Anordnung des Zaren, „sollen <...> dem Architekten Rossi fünf Tausend Rubel für Anzahlungen an Maler und Kunstmeister zugewiesen werden.“ Das von Rossi entworfene Modell des Weißen Saals wurde dem Beschenkten überreicht und beeindruckte wohl den Monarchen sehr, wie die Große Königliche Medaille annehmen lässt, welche dem das Geschenk gebrachten Schnitzer Tarassow als „Zeichen besonderen Wohlwollens“ verliehen wurde.

Nach dem Tode des Großfürsten Michael Pawlowitsch im Jahre 1849 wurde die prunkvolle Feierlichkeit der Hofbälle von der raffinierten Atmosphäre des Künstlersalons der Großfürstin Helena Pawlowna abgelöst. Hier versammelten sich die Prominenzen der Hauptstadt und der Provinzen, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Politiker, Musiker und Komponisten, Wissenschaftler, Schriftsteller. Hier wurden die Russische Musikgesellschaft und später das erste russische Konservatorium gegründet.

Am Ende des 18. Jahrhunderts erbte Großfürstin Katharina Michailowna, Großherzogin von Mecklenburg-Strelitz den Palast, den sie nachher ihren Söhnen, den Prinzen Georg und Michael, und ihrer Tochter, der Prinzessin Helene von Sachsen-Altenburg, hinterließ.

Da der Michailowski-Palast der Zarenfamilie Romanow gehörte, die Erben aber Staatsangehörige Deutschlands waren, beschloss Alexander III. diesen Stand der Dinge zu ändern und den Palast zugunsten der Staatskasse zu kaufen. Dieses Vorhaben des Vaters wurde von seinem Sohn, dem jungen Kaiser Nikolaus II. durchgesetzt.

Einige Zeit nach dem Tode Alexanders III. wurde der kaiserliche Erlass vom 20. Januar 1895 über den Ankauf von dem Michailowski-Palast samt allen dazugehörigen Seitenflügeln, Diensträumen und dem Garten für 4 Millionen Rubel in Silber verabschiedet. Über das Schicksal des Gebäudes wurde am 13. April 1895 endgültig entschieden, als Kaiser Nikolaus II. mit seinem persönlichen Befehl das „Russische Museum namens Kaiser Alexander III.“ gründete und für dessen Einrichtung den ganzen Baukomplex des Michailowski-Palastes bereitstellen ließ.

So wurde endlich eine schon längst einer Verwirklichung bedürfende Idee, ein staatliches Museum der einheimischen bildenden Kunst zu schaffen, und das Schicksal des Palastes verbunden, der scheinbar auf seine wahre, mit dem irdischen Tand nichts zu tun habende Bestimmung gewartet hatte. So begann der Palast sein neues Leben, nun als Museum.

Der Museumsleiter wurde von dem Allerhöchstem Erlass des Kaisers bestimmt und sollte unbedingt der Kaiserfamilie angehören. Zum Allerhöchsten Leiter des neu gegründeten Museums ernannte Nikolaus II. den Großfürsten Georgi Michailowitsch Romanow.

Auf die kaiserliche Anordnung wurde der Sonderausschuss gebildet, der die Bestimmung des Umfangs aller notwendigen Sanierungsarbeiten in dem Palast und ihre Überwachung, die Wahl der Arbeitnehmer, die Preisvereinbarung und die Kontrolle der sparsamen Ausgabe der zugewiesenen Mittel zur Aufgabe hatte.

In den ersten drei Jahren seit der Gründung des Museums erfolgte eine Umgestaltung der meisten Innenräume und ein Umbau, der es ermöglichen sollte, die prunkvolle Gestaltung des Palastes an die Aufgaben der Museumsausstellungen anzupassen.

Diese schwierige Mission, die den damit Betrauten zu einer sehr uneindeutigen Einschätzung seitens vieler Zeitgenossen und Nachkommen verurteilen sollte, wurde dem jungen und energischen Architekten der Kunsthochschule W. Swinjin (1865 – 1939) auferlegt, der durch den Beschluss des Ausschusses zum Bauleiter ernannt wurde. Der Architekt selbst war auch Mitglied der Kommission, hatte aber kein Stimmrecht. Also sollten alle Arbeiten Swinjins in dem Gebäude des Michailowski-Palastes, von kleinen Reparaturen bis zu den gründlichen Umbauten von dem Ausschuss begutachtet und von dem Allerhöchsten Leiter genehmigt werden.

Jedoch wurde im Laufe von zweieinhalb Jahren im Michailowski-Palast ein Raum für die Künstlerische Abteilung des Kaiserlichen Russischen Museums errichtet. Die Umbauten erfolgten schnell, gründlich und sparsam. Es genügt zu sagen, dass für den riesigen Umfang der Umbauarbeiten (einschließlich der technischen Rekonstruierung des Gebäudes) sowie für alle Restaurierungs- und Ausstattungsarbeiten lediglich fünfhundertvierzig Tausend Rubel ausgegeben wurde.

A. Polowzow, der Autor des ersten Reiseführers durch das Russische Museum, bewunderte die Wirtschaftlichkeit und die Sparsamkeit von W. Swinjin, die es ermöglichten, diese Summe einzuhalten und zugleich die ganze ursprüngliche Einplanung, alle Beispiele der historischen Interieure des Palastes und die notwendige Ganzheit seiner architektonischen Ausstattung zu erhalten.

W. Puschkarew, der das Russische Museum in den Jahren 1950 – 1970 geleitet hatte, schrieb etwas zurückhaltender: „Swinjin wurde oft vorgeworfen, dass er viele Räume umgestaltet hatte, um sie an die Bedürfnisse des Museums anzupassen. Zwar stand vor ihm eine recht schwierige Aufgabe, die ursprünglich für das Privatleben bestimmten Räumlichkeiten des Palasts <...> in die öffentlichen Räume zu verwandeln, die für Ausstellung der Gemälde und Skulpturen geeignet wären. <...> Man muss zugeben, dass der Architekt eine äußerst gelungene Lösung dieser Aufgabe gefunden hat.“

Jedenfalls blieb der Michailowski-Palast auch nach Swinjins Umbauten, die einzelne einmalige Interieure und die gesamte architektonische Außengestaltung des Gebäudes unberührt ließen, eine recht kostbare Umrahmung für die wertvollen Sammlungen.

Fotogalerie Foto Vorschau (2)

Russisches Museum, Michailowski-Palast



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